Informieren - Hinterfragen - Mitentscheiden
Mit unserer Informations-Kampagne werben wir für Ihre JA-Stimme beim Bürgerentscheid!
Das dritte Thema beschäftigt sich mit dem finanziellen Risiko für unsere Gemeinde.
Wenn Gemeinden wachsen wollen und neue Wohngebiete entstehen sollen, kann Ackerland in Bauland umgewidmet werden. Dadurch wird Ackerland zu einer interessanten Geldanlage für die Eigentümer, denn durch die Umwandlung in Bauland steigen die Quadratmeterpreise der Flächen stark an.
Doch gleichzeitig kommen auf die öffentliche Hand zusätzliche Kosten zu, die häufig nicht sofort erkennbar sind und somit unberücksichtigt bleiben. Die Gemeinde muss eine neue Infrastruktur bereitstellen und finanzieren, z.B. Versorgungsmöglichkeiten mit Trinkwasser, Anschluss an die Kanalisation, Stromversorgung, Telefon sowie den Anschluss an eine Straße. Auch neue Kindergärten und die Erweiterung der bestehenden Schulen zählen hier dazu.
Unsere Gemeinde geht davon aus, durch den späteren Verkauf der Grundstücke und die zusätzlichen Steuereinnahmen (Gewerbesteuer, Grundsteuer) eine Verbesserung ihrer kommunalen Haushaltslage zu erreichen. Berechnungen zeigen aber (www.was-darf-ein-Baugebiet-kosten.de), dass sich zusätzliche Einnahmen und Ausgaben aufgrund eines Neubaugebietes in etwa die Waage halten.
In den ersten Jahren überwiegen die zusätzlichen Ausgaben sogar deutlich!
Die mit dem Flächenverbrauch einhergehende Ausweitung der Infrastruktur wird damit eher zu einem finanziellen Risiko für die Gemeinde. Denn es dürfen nicht nur die einmaligen Herstellungskosten betrachtet werden. Insbesondere die langfristigen Betriebs- und Finanzierungskosten schlagen hier zu Buche. Das wird meist vergessen und nicht einkalkuliert!
Somit kann die Erschließung des Neubaugebietes „Am Graben“ mit seiner Größe von 75.000 m2 für unsere Gemeinde zu einer Kostenfalle werden! Bereits jetzt muss die Gemeinde ein immenses Infrastruktursystem finanzieren. Sie sitzt bereits jetzt in einer „Fixkostenfalle“ (Strudelbachhalle, Strickfabrik, Schulen, Kindergärten, sonstige Liegenschaften). Sobald die Finanzmittel fehlen, was absehbar ist, wird sich die Gemeinde in einer „Instandhaltungskrise“ wiederfinden.
Kurz gesagt: Mehr Fläche = mehr Kosten bei gleichbleibender Bevölkerung.
Beschleunigt wird dieser Prozess durch die wahrscheinlich erheblichen Verluste infolge des Greensill-Bank-Fiaskos. Des Weiteren kommen auf die Kommune hohe Ausgaben für das „Jahrhundertprojekt“ der Gestaltung der Neuen Ortsmitte zu.
Macht es also Sinn, in dieser angespannten Situation ein weiteres Großprojekt in Angriff zu nehmen?
Wir sagen hierzu ganz klar NEIN!
In der aktuellen Situation und auch in Zukunft ist eine Nutzung der Innenentwicklungspotenziale in Weissach-Flacht anzustreben. Das heißt konkret, flächensparende Bauweisen zu bevorzugen und die Siedlungstätigkeit auf Ortsteile mit bereits ausgebauter Infrastruktur zu konzentrieren. Damit kann nicht nur eine erhebliche Reduktion der Kosten für die Gemeinde erreicht werden, sondern dies kann auch einen wichtigen Beitrag zur Verminderung der innerörtlichen Verkehrszunahme für Weissach und Flacht bewirken.