Ortsgruppe Weissach + Flacht

Krötenwanderung im Gewann Neue Wiesen (L1180 zwischen Perouse und Friolzheim)

Amphibien-Wanderung 2022 zu den Laichgewässern "Neue Wiesen" ist abgeschlossen

Starker Rückgang der Amphibienzahlen setzt sich fort

Auch 2022 haben engagierte Helfer*innen Kröten, Frösche und Molche abends und morgens bei ihrer Hin- und Rückwanderung sicher über die Straße getragen. Für diese wichtige Naturschutzarbeit konnten wir für diese Saison einige neue HelferInnen gewinnen. Wer mitmachen will ist immer herzlich willkommen.

Der bundesweit massive Rückgang der Amphibienbestände ist mehr als besorgniserregend.

Die 2022er Zahlen zeigen deutlich den Trend: Weiterer Einbruch der Populationen bei allen vorkommenden Amphibien bei den Teichen "Neue Wiesen".

Ursache sind verschiedene Faktoren, die durch die Klimakrise bedingt sind. Zu gezielten Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Amphibien-Populationen gehören u.a. eine Untertunnelung der Straße L 1180, um das Überfahren der Amphibien zu verhindern.

Um so wichtiger ist es jetzt, sich gemeinsam für den Schutz unserer Amphibien, der Wildtiere und den Wald einzusetzen. Machen Sie mit!

Zahlen unsere Amphibienschutzeinsätze

Amphibienarten 2022 2021 2020 2019 2018
Erdkröten (männlich) 388 442 756 934 1140
Erdkröten (weiblich) 190 208 295 272 396
Grasfrösche (m/w) 1 4 3 4 10
Bergmolche 220 115 196 240 291
         
Amphibien Rückläufer (alle obigen Arten) 371 326 823 741 748
         
Überfahren Amphibien (alle Arten) 30 51 188 133 81

Amphibienschützer im Einsatz

Krötenteich in den neuen Wiesen  (Jörg Herter / BUND Weissach)

Die Amphibienschutz Saison beginnt bereits im Februar und somit einige Wochen vor der erwarteten Wanderungszeit mit dem Aufstellen von Schutzzäunen entlang der L1180. Die Schutzzäune werden von der Firma GSI (Gemeinnützige Service- und Integrationsgesellschaft, Mühlacker), unter Anleitung des BUND Weissach + Flacht, aufgestellt.

Die Schutzzäune werden an beiden Straßenseiten angebracht und sind jeweils gut 500 Meter lang. Dadurch ist sichergestellt, dass sowohl die Hinwanderung zu den Teichen als auch die Rückwanderung für die Tiere in ihren angestammten Lebensraum gefahrlos stattfinden kann. Jetzt kann die Amphibienwanderung beginnen.

Bei fast jeder Witterung gehen zwei bis drei Helfer*innen gemeinsam und nach einem abgestimmten Einsatzplan zum Streckenabschnitt an der L1180 Perouse - Friolzheim. Ein bis zwei Stunden dauert der Einsatz. Als Faustregel gilt: Die Amphibien wandern, von Anfang März bis Anfang Mai, etwa eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit. Unterhalb von 4 C passiert nichts - bei idealem "grotten schlechtem Wetter" (regnerisch und teilweise stürmisch) geht es jedoch richtig los. Es ist keine Seltenheit, dass in der Hauptwanderungszeit schlagartig eine große Anzahl von Amphibien ihre Wanderung antreten. In dieser Zeit sind morgendliche und abendliche Kontrollgänge notwendig.