Amphibien-Wanderung 2024 zu den Laichgewässern "Neue Wiesen" ist abgeschlossen
Die diesjährige Wanderung der Frösche, Kröten und Molche zu den Laichgewässern in den Neuen Wiesen an der L1180 ist beendet – fast. Aus den Kaulquappen sind mittlerweile viele kleine Kröten gewachsen, die nun in ihre Habitate wandern.
Das Wetter war in dieser Saison günstig für das Überleben der Amphibien in den Neuen Wiesen, die sonst zu den Verlierern im Klimawandel gehören und vom Artensterben bedroht sind. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass viele kleine Kröten wandern.

Im Biotop Neue Wiesen sind die Bestände bei den Erdkröten und bei den stark gefährdeten Grasfröschen seit 5-6 Jahren, wie überall bundesweit, rückläufig. Hauptursache sind vor allem die trockenen, heißen Sommer, aber auch die Zerstörung von Lebensraum sowie Krankheiten und Pestizide. Erfreulicherweise ist die Zahl der Frösche, Kröten und Molche bei uns in den Neuen Wiesen im Vergleich zum letzten Jahr konstant geblieben.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle unsere ehrenamtlich engagierten Amphibienschützer*innen, die wieder zahlreiche Amphibien sicher über die stark befahrene Straße zu ihren Laichplätzen und nach der Laichzeit wieder zurückgebracht haben.
Dieser Einsatz ist von unschätzbarem Wert für die Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Region.
Vielen herzlichen Dank
Zahlen unsere Amphibienschutzeinsätze
Amphibienarten | 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|
Erdkröten (männlich) | 450 | 324 | 388 | 442 | 756 |
Erdkröten (weiblich) | 205 | 249 | 190 | 208 | 295 |
Grasfrösche (m/w) | 2 | 2 | 1 | 4 | 3 |
Bergmolche | 101 | 113 | 220 | 115 | 196 |
Amphibien Rückläufer (alle obigen Arten) | 488 | 403 | 371 | 326 | 823 |
Überfahren Amphibien (alle Arten) | 59 | 44 | 30 | 51 | 188 |
Amphibienschützer im Einsatz

Die Amphibienschutz Saison beginnt bereits im Februar und somit einige Wochen vor der erwarteten Wanderungszeit mit dem Aufstellen von Schutzzäunen entlang der L1180. Die Schutzzäune werden von der Firma GSI (Gemeinnützige Service- und Integrationsgesellschaft, Mühlacker), unter Anleitung des BUND Weissach + Flacht, aufgestellt.
Die Schutzzäune werden an beiden Straßenseiten angebracht und sind jeweils gut 500 Meter lang. Dadurch ist sichergestellt, dass sowohl die Hinwanderung zu den Teichen als auch die Rückwanderung für die Tiere in ihren angestammten Lebensraum gefahrlos stattfinden kann. Jetzt kann die Amphibienwanderung beginnen.
Bei fast jeder Witterung gehen zwei bis drei Helfer*innen gemeinsam und nach einem abgestimmten Einsatzplan zum Streckenabschnitt an der L1180 Perouse - Friolzheim. Ein bis zwei Stunden dauert der Einsatz. Als Faustregel gilt: Die Amphibien wandern, von Anfang März bis Anfang Mai, etwa eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit. Unterhalb von 4 C passiert nichts - bei idealem "grotten schlechtem Wetter" (regnerisch und teilweise stürmisch) geht es jedoch richtig los. Es ist keine Seltenheit, dass in der Hauptwanderungszeit schlagartig eine große Anzahl von Amphibien ihre Wanderung antreten. In dieser Zeit sind morgendliche und abendliche Kontrollgänge notwendig.